Köln (epd). Angesichts von Rekord-Inzidenzen in der Corona-Pandemie hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erneut vor einer Überlastung der Krankenhäuser gewarnt. „Wir müssen verhindern, dass das Gesundheitssystem überfordert wird“, sagte Lauterbach am Dienstag im „Deutschlandfunk“. Die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus lasse sich zwar nicht verhindern, es gehe aber darum, „aus der Welle einen Hügel“ zu machen.
Nach den Worten des Gesundheitsministers infizieren sich derzeit vor allem Menschen jüngeren und mittleren Alters mit Omikron. Kritisch werde es, wenn sich auch Ältere verstärkt ansteckten, vor allem wenn sie ungeimpft seien. „Dann wird es brenzlig“, sagte Lauterbach. Wenn in der Folge etwa Allgemeinstationen nicht mehr vollumfänglich betrieben werden könnten, dann müssten beispielsweise Krebsbehandlungen eingeschränkt werden.
Seit der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus steigen die Inzidenzen in Deutschland auf Werte, die in den knapp zwei Jahren der Pandemie bislang nicht erreicht wurden. Am Dienstagmorgen gab das Robert Koch-Institut die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit dem neuen Höchstwert 553,2 an. Am Vortag hatte der Wert noch bei 528,2 gelegen, vor einer Woche bei 387,9.
Die Gesundheitsämter meldeten für Montag 74.405 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 193 auf 115.842