Berlin (epd). Im Zuge des Umbaus des historischen Molkenmarktes in der Berliner City sind Archäologen auf einen mittelalterlichen Bohlendamm gestoßen. Das Bauwerk aus Eichen-, Kiefer- und Birkenstämmen stamme aus der Gründungszeit Berlins im 13. Jahrhundert und sei damit eine der ältesten Straßen Berlins, teilte die Senatskulturverwaltung am Montag in Berlin mit. Das hölzerne, aus drei Lagen bestehende Bauwerk liegt leicht versetzt zur Flucht der Stralauer Straße und konnte bislang auf einer Länge von mindestens 50 Metern nachgewiesen werden. Die Breite des Dammes betrage rund sechs Meter. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) will den archäologischen Fund am Mittwoch präsentieren.
Das Bauwerk verdanke seine außerordentlich gute Erhaltung einer mächtigen Torfschicht, die die Hölzer mehr als 700 Jahre lang luftdicht abdeckte. Die aufwändige hölzerne Befestigung der mittelalterlichen Stralauer Straße nahe der Spree sei wegen des hier besonders nassen Untergrundes notwendig gewesen, hieß es. Der Bohlendamm ermöglichte eine sichere Passage vom Mühlendamm in Richtung Stralauer Tor.