Emden (epd). Gut 26 Jahre nach ihrer Eröffnung soll die Emder Johannes a Lasco Bibliothek für 2,67 Millionen Euro umgebaut und für zukünftige Anforderungen ausgestattet werden. Um das Vorhaben zu finanzieren, habe die Einrichtung einen Förderantrag bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gestellt, teilten der kaufmännische Vorstand Gerhard Plenter und der wissenschaftliche Vorstand Kestutis Daugirdas am Donnerstag mit. Der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) unterstütze den Umbau und habe bereits eine Landesförderung von 100.000 Euro zugesagt.
Vorgesehen seien eine Verbesserung der Klimaanlage und energetische Maßnahmen, hieß es. Außerdem solle der neben der Bibliothek stehenden Kirchturm für das Archiv und Veranstaltungen nutzbar gemacht werden. Schließlich solle der Verwaltungstrakt im südlichen Seitenschiff der einstigen Kirche durch den Einzug einer zusätzlichen Decke um dringend benötigte Büroräume erweitert werden.
Die Bibliothek gilt als weltweit bedeutendste Sammlung des reformierten Protestantismus. Zu ihren Sammlungsgebieten gehören die reformierte Theologie, die Konfessionsgeschichte der frühen Neuzeit und die Landesgeschichte Ostfrieslands. Ihr Grundbestand geht auf die seit 1559 bestehende Büchersammlung der Evangelisch-reformierten Gemeinde Emden zurück.
1995 wurde die Bibliothek in der Rechtsform einer Stiftung in den Ruinen der 1943 zerstörten Großen Kirche in Emden eröffnet. Aufgrund der desolaten finanziellen Situation der Stiftung musste sie von Januar 2009 bis Februar 2010 schließen. Nur dank einer Rettungsaktion der Evangelischen Kirche in Deutschland konnte sie wieder öffnen.