München (epd). Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) rechnet mit der Notwendigkeit regelmäßiger Corona-Schutzimpfungen. Darauf müsse man sich einstellen, ähnlich wie bei der Grippeimpfung, „die auch jährlich erfolgen sollte“, sagte Holetschek am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) in München. In welchem Abstand die Auffrischungen erfolgen sollten, müsse sich noch zeigen. Hier seien die Ständige Impfkommission und das Robert Koch-Institut (RKI) gefordert.
Holetschek stellte klar, dass es derzeit „kein Ablaufdatum“ für Booster-Impfungen gebe, „sie gilt nach aktuellem Stand unbegrenzt“. In den vergangenen Tagen war allerdings bekannt geworden, dass manche Veranstalter die 2G-Plus-Regelungen sehr restriktiv umsetzen und die Gültigkeit einer Booster-Impfung auf drei Monate begrenzen. Der bayerische Gesundheitsminister sagte, die Menschen müssten sich „auf jeden Fall frühzeitig auf eine mögliche vierte Impfung vorbereiten, wir brauchen Planungssicherheit“.
Kritik daran, dass „Geboosterte“ bei 2G-Plus von der Testpflicht befreit sind, wies Holetschek zurück. „Nach aktuellen Studien erhöht eine Auffrischungsimpfung den Immunschutz auch gegen Omikron deutlich und vermindert die Wahrscheinlichkeit schwerer Verläufe ganz erheblich“, sagte er und verwies auf entsprechende Einschätzungen des RKI. Die Testbefreiung und auch eine Befreiung von der Quarantänepflicht als Kontaktperson seien daher gerechtfertigt.
Der CSU-Politiker verwies auch darauf, dass die Testpflicht in einigen Bereichen aber weiterhin auch für Menschen mit Auffrischungsimpfung gelte - nämlich überall dort, wo man es mit vulnerablen Gruppen zu tun habe, etwa in Senioren- und Pflegeeinrichtungen. „Hier brauchen wir zusätzliche Sicherheit für diese besonders gefährdeten Personen“, betonte Holetschek.