Hamburg (epd). Die Hamburger Elbphilharmonie feiert am Dienstag ihr fünfjähriges Bestehen. Das Festkonzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts wird live gestreamt. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) würdigte das Konzerthaus am Montag als „Leuchtturm der Musik- und Kulturstadt Hamburg“. Es stehe gleichermaßen für die maritime Tradition und den Aufbruch ins 21. Jahrhundert, sagte er. Eine geplante Lichtinstallation mit dem Titel „Breaking Waves“ an der Außenfassade musste pandemiebedingt auf den 28. April verschoben werden.
Neben geladenen Gästen werden das Festkonzert unter der Leitung von Alan Gilbert auch mehrere hundert Menschen besuchen, die ihre Tickets per Los gewonnen haben. Auf dem Programm stehen Werke von John Adams und Esa-Pekka Salonen sowie das Klavierkonzert von Thomas Adès, das Kirill Gerstein spielen wird. Das Festkonzert kann live unter www.elbphilharmonie.de verfolgt werden. Zu hören sind während der Festwoche auch das London Symphony Orchestra mit Sir Simon Rattle und die Staatskapelle Berlin mit Daniel Barenboim.
Die Elphi war am 11. Januar 2017 mit einem Konzert offiziell eröffnet worden. Vorangegangen war eine beispiellose Reihe von Fehlkalkulationen und Pannen. Ein 700 Seiten starker Bericht eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses hat die Verfehlungen dokumentiert.
Ende 2003 hatte der Hamburger Senat im Grundsatz beschlossen, die Elbphilharmonie zu bauen. Die Stadt werde 77 Millionen Euro dazuzahlen, erklärte der damalige Bürgermeister Ole von Beust (CDU) 2005 bei der Vorlage einer Machbarkeitsstudie. Am Ende mussten die Steuerzahler mit 789 Millionen Euro das Zehnfache bezahlen. Mitte 2008 sollten die ersten Konzerte erklingen, hieß es anfangs. Doch immer wieder wurde der Termin verschoben. Zehn Jahre lang musste Intendant Christoph Lieben-Seutter ohne Konzerthaus auskommen und seine „Elbphilharmonie-Konzerte“ in die Laeiszhalle verlegen.
Doch mit der Eröffnung schien der Ärger verflogen: In den ersten drei Jahren bis zum Corona-Lockdown Anfang März 2020 hatten bereits rund 2.500 Konzerte mit 2,9 Millionen Gästen stattgefunden. Der Große und der Kleine Saal sind meist Wochen vorher ausverkauft. Auf der öffentlich zugänglichen Plaza auf der achten Etage der Elphi wird im Frühjahr 2022 der 15-millionste Besucher erwartet.
Die Elbphilharmonie sei sehr viel mehr als ein erfolgreiches Konzerthaus, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). „Sie schafft Sinn und bringt Menschen zusammen.“ Mit der Elbphilharmonie sei „ein kultureller Leuchtturm entstanden, der die gesamte Kultur in Hamburg heller leuchten lässt.“