Genf (epd). Die Vereinten Nationen wollen mehr Hilfe für die Millionen hungernden Menschen in Afghanistan mobilisieren. Auf einer virtuellen Afghanistan-Konferenz am Dienstag werden der humanitäre Koordinator Martin Griffiths und der Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, den Hilfsappel für 2022 vorstellen, wie ein UN-Sprecher am Freitag in Genf mitteilte. Die UN hoffen, dass die Staaten im Anschluss weitere Mittel zusagen.
Der harsche Winter in Afghanistan verschlimmere die ohnehin katastrophale humanitäre Lage in Afghanistan weiter, betonte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe, Jens Laerke. In diesem Jahr sollen laut den UN rund 22 Millionen Menschen mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Hilfsgütern versorgt werden, das sei die größte humanitäre Hilfsoperation weltweit. Die UN und rund 160 Hilfsorganisationen organisieren die humanitäre Unterstützung.
Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan Mitte August haben Geberländer Milliarden Euro an Hilfsgeldern und Finanzmitteln für Entwicklungsprojekte eingefroren. Der UN-Sicherheitsrat verhängte Sanktionen gegen die Radikalislamisten.
Im Jahr 2021 haben internationale Geber laut den UN rund 1,5 Milliarden US-Dollar (1,3 Milliarden Euro) für die Afghanistan-Hilfe bereitgestellt. Der UN-Sicherheitsrat hatte Ende 2021 den Weg für eine bessere Finanzierung der humanitären Hilfe in dem Land am Hindukusch frei gemacht. Gleichzeitig will der UN-Rat sicherstellen, dass keine finanziellen Mittel in die Hände der radikalislamischen Taliban fallen.