Berlin (epd). Mehr Aufmerksamkeit für die Rechte von Kindern hat das Deutsche Kinderhilfswerk für das neue Jahr gefordert. 2022 jähre sich das Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland zum 30. Mal. Bund, Länder und Kommunen müssten aus diesen Anlass Kinderrechte in diesem Jahr stärker in den Fokus nehmen. Kinderpolitik müsse eine Querschnittsaufgabe werden.
Kinderrechte würden vor allem bei deren Beteiligung vielfach missachtet, beklagte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger. „Die praktische Durchsetzung von Kinderrechten ist eine Frage von gesetzlichen Rahmenbedingungen, aber ebenso abhängig von einer Grundhaltung unserer Gesellschaft Kindern gegenüber.“ Damit Deutschland ein kinderfreundliches Land werde, brauche es die gesamte Gesellschaft. Bisher klaffe eine zu große Lücke zwischen den Zielen der UN-Kinderrechtskonvention und deren Verwirklichung.
Die Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag der Ampelparteien müssten schnell umgesetzt werden, forderte Krüger. Dazu zählen die Einführung einer Kindergrundsicherung, die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz und die Absenkung des Wahlalters bei Bundestags- und Europawahlen auf 16 Jahre.
Gerade die vergangenen Pandemie-Monate hätten gezeigt, welch geringer Stellenwert den Belangen junger Menschen an vielen Stellen eingeräumt werde, sagte Krüger. Umso wichtiger sei es, nun den Blick auf die Kinderrechte zu richten. Das Deutsche Kinderhilfswerk begeht nach eigenen Angaben 2022 den 50. Jahrestag seiner Gründung.