Opposition: Drei Tote bei Protesten gegen Militär im Sudan

Opposition: Drei Tote bei Protesten gegen Militär im Sudan

Frankfurt a.M., Khartum (epd). Bei Protesten gegen die Herrschaft des Militärs im Sudan sind Oppositionellen zufolge drei Menschen getötet worden. Die Ärzte-Vereinigung CCSD teilte am Donnerstag auf Twitter mit, die Demonstranten seien von Sicherheitskräften erschossen worden. Seit einem Militärputsch im Oktober finden immer wieder Massen-Kundgebungen gegen die Armee statt, die brutal niedergeschlagen werden. Die Demonstranten fordern ein Ende der Regierungsbeteiligung des Militärs, das seit dem Putsch an der Macht ist.

Laut der Ärzte-Vereinigung CCSD, die Teil der Protestbewegung ist, setzten die Sicherheitskräfte bereits in der Vergangenheit scharfe Munition, Gummikugeln und Tränengas gegen Zivilisten ein. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hatte das brutale Vorgehen der sudanesischen Sicherheitskräfte gegen Demonstrierende verurteilt. Tötungen und sexuelle Misshandlungen müssten unabhängig untersucht werden, forderte eine Sprecherin vor anderthalb Wochen.

Im Sudan war es bereits 2019 zu Massenprotesten gekommen. Das Militär stürzte daraufhin das Regime des langjährigen Präsidenten Omar al-Baschir und setzte eine Übergangsregierung aus Zivilisten und Militärs ein. Am 25. Oktober entmachtete die Armee auch diese Übergangsregierung. Ministerpräsident Abdullah Hamdok wurde zeitweise abgesetzt, kehrte aber Ende November wieder in sein Amt zurück.