Oranienburg (epd). Zum 79. Jahrestag der Unterzeichnung des sogenannten Auschwitz-Erlasses zur Deportation der Sinti und Roma ist in der brandenburgischen Gedenkstätte Sachsenhausen an die Opfer des NS-Völkermordes erinnert worden. Die Gedenkveranstaltung am früheren Vernichtungsort des Konzentrationslagers in Oranienburg fand nach Angaben des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma am Mittwoch wegen der Corona-Pandemie ohne öffentliche Beteiligung statt.
Der Zentralratsvorsitzende Romani Rose rief dazu auf, die Demokratie zu verteidigen. „Die Bedrohung des Rechtstaates und die Verachtung demokratischer Werte zeigt sich auch in Fackelaufmärschen vor den Wohnhäusern von Politikerinnen und Politikern, wo Parolen skandiert und Andersdenkende bedroht werden“, erklärte Rose: „An dieser Stelle muss sich unsere Demokratie wehrhaft zeigen und mit allen rechtstaatlichen Mitteln deutlich machen, wo die Grenze zwischen freier Meinungsäußerung und feiger Angstmache verläuft.“