Wiesbaden (epd). Mehr als ein Viertel (28 Prozent) der 25-Jährigen in Deutschland hat im vergangenen Jahr noch im elterlichen Haushalt gelebt. Dabei lassen sich Söhne mit dem Auszug etwas mehr Zeit als Töchter, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Mit 25 lebte noch gut jeder dritte Sohn (35 Prozent) bei den Eltern, bei den Töchtern war es lediglich gut jede fünfte (21 Prozent).
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern bleibt nach Angaben der Statistiker auch im fortschreitenden Alter bestehen. Mit 30 Jahren wohnten immerhin noch 13 Prozent der Männer als lediges Kind mit im Elternhaushalt, jedoch nur sechs Prozent der Frauen. Zwischen 30 und 40 reduzieren sich die Anteile noch einmal deutlich: Mit 40 Jahren wohnten nur noch vier Prozent der Männer und rund zwei Prozent der Frauen bei den Eltern.
Im EU-Vergleich erfolgt der Auszug aus dem Elternhaus in Deutschland relativ zeitig, wie es weiter hieß. Das Alter bei diesem Schritt lag in der Europäischen Union im Durchschnitt bei 26,4 Jahren und in Deutschland bei 23,8 Jahren. Vor allem in den nordeuropäischen Ländern ziehen Kinder früh von zu Hause aus: Mit 17,5 Jahren hatte Schweden das niedrigste Auszugsalter. Auch in Dänemark (21,2 Jahre) und Finnland (22,0 Jahre) verlassen Kinder das Elternhaus vergleichsweise früh.
Im Gegensatz dazu ist das Auszugsalter in den süd- und osteuropäischen Ländern laut Statistik vergleichsweise hoch. Der höchste durchschnittliche Wert wurde mit 32,4 Jahren in Kroatien gemessen. Aber auch in der Slowakei (30,9), in Italien und Malta (je 30,2) sowie Portugal (30,0) zogen Kinder spät bei den Eltern aus.
Überall in der EU, mit Ausnahme Schwedens, zogen Töchter früher aus als Söhne, wie das Statistische Bundesamt weiter erklärte. In Deutschland betrug das durchschnittliche Alter beim Auszug aus dem Elternhaus 2020 bei Frauen 23,0 Jahre und bei Männern 24,6. Im EU-Durchschnitt waren es 25,4 Jahre bei Frauen und 27,4 Jahre bei Männern.