Berlin (epd). Weltweit wachsen immer mehr Kinder in Kriegen und Konflikten auf. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Hilfswerks „Save the Children“ hervor. Demnach lebte im vergangenen Jahr eines von sechs Kindern in einem Konfliktgebiet. Weltweit waren das etwa 452 Millionen Mädchen und Jungen. Das seien etwa fünf Prozent mehr als im Vorjahr. 193 Millionen Minderjährige lebten „unter gefährlichsten Lebensumständen“, hieß es im Bericht, der in Zusammenarbeit mit dem Peace Research Institute Oslo (Prio) erstellt wurde.
Der Anstieg sei auf Gewaltausbrüche in Mosambik sowie auf die anhaltenden oder verschärften Konflikte in Afghanistan, der Demokratischen Republik Kongo, Nigeria und im Jemen zurückzuführen. „Staaten müssen Kinder vor schweren Verbrechen schützen, und Verantwortliche für Kinderrechtsverletzungen müssen ohne Wenn und Aber zur Rechenschaft gezogen werden“, forderte Florian Westphal, Geschäftsführer von „Save the Children“ Deutschland.
Zudem seien etwa 337 Millionen Kinder dem steigenden Risiko ausgesetzt von Streitkräften und bewaffneten Gruppen rekrutiert und eingesetzt zu werden - Jungen deutlich häufiger als Mädchen. Jene Rekrutierungen seien in 39 Ländern, in denen etwa die Hälfte aller Kinder weltweit leben, zu verzeichnen. Dies sind demnach so viele Länder wie seit 30 Jahren nicht mehr. In Syrien, Afghanistan und im Jemen sei die Gefahr am höchsten.