Bad Hersfeld (epd). Die 71. Bad Hersfelder Festspiele eröffnen am 1. Juli kommenden Jahres mit einem Klassiker von Victor Hugo (1802-1885). Er werde gemeinsam mit dem Dramaturgen Tilman Raabke eine eigene Fassung des weltberühmten Romans „Der Glöckner von Notre-Dame“ unter dem Titel „Notre Dame“ auf die Bühne der Stiftsruine bringen, kündigte Intendant Joern Hinkel am Freitag an.
Weiterhin im Programm der bis zum 28. August dauernden Festspiele sind die Familienfassung des Hugo-Stücks für alle ab zehn Jahre, „Der kleine Glöckner“, sowie die Komödie „Volpone“ von Ben Jonson (1572-1637). Wieder aufgenommen werden die beiden Inszenierungen des Vorjahres „Der Club der toten Dichter“ nach dem gleichnamigen Kinofilm (Regie: Joern Hinkel) sowie das Musical „Goethe!“ (Buch und Regie: Gil Mehmert).
Victor Hugos Roman erschien 1831 unter dem Titel „Notre-Dame de Paris. 1482“ und wurde sofort ein Bestseller. 1956 wurde er mit Gina Lollobrigida als Esmeralda und Anthony Quinn als Quasimodo verfilmt. In Bad Hersfeld werde die Liebesgeschichte der beiden nur ein Teil der Inszenierung sein, sagte Hinkel. Er werde mit seinem Team auch die manchmal grotesken Szenen sowie die historischen und philosophischen Betrachtungen des Romans einbeziehen.
Zum ersten Mal werde eine Technik zum Einsatz kommen, die mit computeranimierten Projektionen arbeitet, fügte der Festspielintendant hinzu. Das „Mapping“ mache es zum Beispiel möglich, „dass sich die historischen Sandsteinwände zu bewegen scheinen, dass plötzlich Steine aus dem Mauerwerk fallen oder das ganze Kirchenschiff in Brand steht“. Die Projektionen werde von dem Frankfurter Komponisten, Videokünstler und Sounddesigner Parviz Mir-Ali entwickelt.