Wuppertal (epd). Das Beratungstelefon für Kinder und Jugendliche „Nummer gegen Kummer“ hat während der Corona-Pandemie mehr Gespräche rund um das Thema Gewalt und Missbrauch verzeichnet. 2020 konnten etwa 13 Prozent aller Beratungen am Kinder- und Jugendtelefon und in der Online-Beratung diesem Themenkomplex zugeordnet werden, wie das Beratungsnetzwerk zum „Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt“ am Donnerstag in Wuppertal mitteilte. Das seien 2,1 Prozentpunkte mehr gewesen als im Jahr zuvor. Die bisherigen Zahlen aus 2021 ließen einen weiteren Anstieg vermuten.
Auch online wachse das Risiko von sexuellen Übergriffen, erklärte Rainer Schütz, Geschäftsführer des Trägervereins „Nummer gegen Kummer“. Während der Pandemie habe die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen stark zugenommen. Durch die viele Zeit im Internet könnten sie leicht auf Inhalte oder Personen stoßen, die ihnen schaden. „So berichten Ratsuchende von unerwünschten Nachrichten mit sexualisiertem und Angst machenden Bildmaterial oder, dass sie selbst unter Druck gesetzt werden, intime Fotos von sich zu verschicken“, erklärte Schütz.