Baden-Baden (epd). Der Präsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung, fordert eine Impfpflicht für Arbeitnehmer in sensiblen Bereichen. „Im medizinischen, im pflegerischen, im pädagogischen Bereich braucht es eine Impfpflicht. Davon sind wir fast einstimmig überzeugt“, sagte der Leipziger Oberbürgermeister (SPD) am Mittwoch dem Sender SWR2. Mit Blick auf die Beratungen der geschäftsführenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten am Donnerstag verlangte Jung zudem ein bundesweit einheitliches Corona-Regelwerk mit allgemeingültigen Schwellenwerten etwa für Inzidenz und Hospitalisierungsrate.
Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle ist für Jung das Impfen essenziell: „Die Grundthese ist: Die Impfquote ist nicht ausreichend.“ Jung sprach sich dafür aus, gegebenenfalls die Impfzentren wieder in Betrieb zu nehmen. Dass sie geschlossen wurden, bezeichnet der Städtetagspräsident als sehr großen Fehler.
Im Hinblick auf die Diskussion um Weihnachtsmärkte empfiehlt der Städtetagspräsident die 2G-Regel: Nur wer gegen Corona geimpft oder von Covid-19 genesen sei, solle in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt betreten dürfen. Ungeimpfte weiter einzuschränken sei ein Weg, einen Lockdown zu verhindern und Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen offenzuhalten. Das habe oberste Priorität, sagte Jung.
Der Bundestag will am Donnerstagsvormittag abschließend über einen Gesetzentwurf der möglichen künftigen Ampel-Koalitionäre zum weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie beraten. Vor dem Hintergrund täglich neuer Höchstwerte bei den Infektionen treffen sich am Mittag die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten mit der scheidenden Bundeskanzlerin, um über die Corona-Maßnahmen und den schleppenden Impffortschritt zu beraten.