Frankfurt a.M. (epd). Das Rettungsschiff „Geo Barents“ hat 62 Menschen an Bord genommen. Sie seien in einem überfüllten Holzboot vor der libyschen Küste in Seenot geraten und hätten um drei Uhr morgens gerettet werden können, erklärte die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“, die das Schiff betreibt, am Dienstag. Die Dunkelheit und der schlechte Zustand des Bootes hätten die Rettung erschwert.
Am Montagnachmittag hatte die Besatzung bereits 25 Menschen ebenfalls aus einem Holzboot in der maltesischen Rettungszone an Bord genommen. Viele der Männer, Frauen und Kinder hätten sich nach zwei Tagen treibend auf dem Mittelmeer krank gefühlt und seien hungrig und durstig gewesen.
Neben der „Geo Barents“ sind die „Sea-Watch 4“ der gleichnamigen Organisation und das Beobachtungsboot „Astral“ der spanischen Initiative „Open Arms“ derzeit auf dem Mittelmeer im Einsatz. Die Überfahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang mindestens 1.567 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst.