Berlin (epd). Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat angesichts der humanitären Situation der Migranten an der polnisch-belarussischen Grenze eine Aufnahmebereitschaft in Deutschland gefordert. „Wir fordern, dass Deutschland zumindest all diejenigen einreisen lässt, die familiäre Bezüge zu Deutschland haben“, sagte Pro Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt am Freitag den Zeitungen der Funke Mediengruppe (online). „Der Familiennachzug wurde bislang systematisch geblockt und der Bezug, den diese Menschen zu Deutschland haben,?spielt bislang keine Rolle.“
Die Idee, Flüchtlinge für ein Asylverfahren in Drittstaaten zu schicken, was unter anderem der Migrationsforscher Gerald Knaus vorgeschlagen habe, sei nur eine „Scheinlösung“, sagte Burckhardt. Dass eine „Auslagerung“ der Migranten in Drittstaaten wie Moldawien oder Ukraine überhaupt erwogen werden, sei „alarmierend“, sagte der Menschenrechtler. „Es wäre ein glatter Bruch von EU-Recht, Flüchtlinge etwa aus Polen in Staaten zu schicken, die das Recht auf Asyl nicht gewährleisten.“