Potsdam (epd). Im Prozess wegen der Tötung von vier Schwerstbehinderten im Potsdamer Oberlinhaus hat die zuständige Hausleitung über gute Leistungen der Angeklagten berichtet. Diese habe ihre Arbeit stets gut gemacht, sagte die langjährige Leiterin des Hauses vor dem Landgericht Potsdam am Donnerstag aus. Ines R. habe „einen tollen Draht zu den Bewohnern gehabt“. Pflege habe ihr gelegen.
Über psychische Erkrankungen der Angeklagten sei nichts bekannt gewesen, sagte die Leiterin des Hauses, in dem es zu den Gewalttaten kam. Angesichts der guten Leistungen und der kreativen Rolle der mutmaßlichen Täterin im Pflege-Team sei sie „schockiert“ gewesen.
Als sie in der Tatnacht in die betroffene Abteilung kam, sei man zunächst von einem Amokläufer ausgegangen. Die Benachrichtigung der Angehörigen der vier Opfer seien die schwersten Gespräche ihres Lebens gewesen.
Ines R. soll Ende April mit einem Messer in der diakonischen Einrichtung in Potsdam vier schwerstbehinderte Menschen getötet und eine weitere Frau schwer verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft geht von einer erheblich verminderten Schuldfähigkeit aus (AZ: 21 Ks 6/21).