München (epd). Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) steht einer möglichen Corona-Impfpflicht skeptisch gegenüber: „Ein Impfzwang löst immer auch Gegenwehr aus“, sagte der Politiker am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gleichwohl vernehme er nicht zuletzt aus Pflegeeinrichtungen immer häufiger den Wunsch nach einer Impfpflicht, „um die dortigen höchst vulnerablen Bewohnerinnen und Bewohner bestmöglich zu schützen“. Die Staatsregierung werde sich mit diesem nicht unproblematischen Thema weiterhin intensiv auseinandersetzen.
Holetschek sagte, er könne auch nachvollziehen, dass es „viele geimpfte Bürgerinnen und Bürger leid sind, dass sich ein Teil der Bevölkerung nicht impfen lassen will“. Dennoch setze die Staatsregierung vorerst weiter auf Überzeugen statt Verpflichten. Gleichwohl stehe für ihn „ganz klar“ fest: „Impfen ist keine Privatsache!“ Impfen sei der zentrale Baustein für den „Weg aus der Pandemie und dazu muss jeder Bürger und jede Bürgerin seinen beziehungsweise ihren Teil beitragen“. Er appelliere auch an alle Geimpften, Bekannte und Freunde anzusprechen, aufzuklären und für die Impfung zu werben.
Angesichts der aktuellen Infektionszahlen rät Holetschek zu großer Vorsicht und Zurückhaltung bei Veranstaltungen wie Familienfesten, Weihnachtsmärkten oder auch Martinsfeiern: „Die aktuelle Lage ist mehr als besorgniserregend.“ Die Intensivstationen seien zunehmend voll: „Ich kann daher nur an alle Bürgerinnen und Bürger appellieren: Bleiben Sie vorsichtig und umsichtig!“ Die Menschen sollten sich dringend an die bekannte Abstands- und Hygieneregeln halten, betonte Holetschek: „Vermeiden Sie unnötige Kontakte! Und vor allem: Lassen Sie sich impfen!“