Berlin (epd). Eine Künstliche-Intelligenz-App zur Identifizierung archäologischer Kulturgüter wird ab sofort an zehn Polizei- und Zolldienststellen in ganz Deutschland getestet. Die „KIKu-App“ („Künstliche Intelligenz für den Kulturgutschutz“) solle den zuständigen Behörden helfen, illegal gehandeltes Kulturgut als solches zu erkennen, teilte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters, am Dienstag in Berlin mit. Der Prototyp der App sei vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie und dem Softwareunternehmen cosee entwickelt worden.
Die Testphase der App laufe bis Ende des Jahres. Das Projekt sei von Kulturstaatsministerin Grütters mit rund 500.000 Euro aus Mitteln der KI-Strategie der Bundesregierung gefördert worden, hieß es weiter.
Wenn Ermittlungs- und Zollbeamte die „KIKu“-App verwendeten, fotografierten sie mit einem Smartphone das zu prüfende Kulturgut aus mehreren Perspektiven, hieß es weiter. Diese Bilder würden anschließend auf der Basis eines KI-Verfahrens mit einer Datenbank über Kulturgüter abgeglichen. Daraufhin liefere die App binnen weniger Sekunden weitere Informationen über das jeweilige Objekt. Neben Angaben über Alter und Herkunftsland gebe die App auch Warnhinweise, falls das Kulturgut als gestohlen gemeldet sei. Aufgrund dieser Informationen könnten die Behörden dann entscheiden, ob das Objekt sichergestellt und die Provenienz durch Sachverständige genauer geprüft werden solle.
Kulturstaatsministerin Grütters sagte: Die Beurteilung archäologischer Objekte stelle selbst für Expertinnen und Experten eine große Herausforderung dar. Genau da setzte die „KIKu-App“ an: Durch die Unterstützung mit Künstlicher Intelligenz-Technologie würden Polizei und Zoll künftig schneller und zuverlässiger zwischen illegal und legal gehandelten Objekten unterscheiden können.