Gütersloh (epd). Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in deutschen Unternehmen ist laut einer Umfrage deutlich größer als vor einem Jahr angenommen. 66 Prozent der befragten Firmen gaben an, dass bei ihnen momentan Engpässe bei Fachkräften bestehen, wie die Bertelsmann Stiftung anlässlich der Veröffentlichung der Befragung am Donnerstag in Gütersloh mitteilte. Ende 2020 hatten noch 54 Prozent der Unternehmen die Erwartung geäußert, dass bei ihnen in diesem Jahr Personal fehlen wird. Für die Online-Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Civey vom 10. August bis zum 3. Oktober 7.500 Entscheiderinnen und Entscheider deutscher Unternehmen.
Besonders groß ist demnach der Mangel an Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung. 48 Prozent der Firmen berichteten hier von fehlenden Arbeitskräften, bei Kräften mit Hochschulabschluss waren es dagegen nur 27 Prozent. Vom Fachkräftemangel seien der Pflegebereich sowie der Gesundheitssektor insgesamt besonders stark betroffen, hieß es.
Zur Behebung von Personalengpässen setzen den Angaben zufolge nur 16 Prozent der befragten Unternehmen auf die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland. Eine viel größere Rolle spielten die Ausbildung im eigenen Betrieb mit 47 Prozent, gute Modelle zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Weiterbildungsmöglichkeiten mit 41 beziehungsweise 39 Prozent.