Tübingen (epd). Haben schwangere Frauen eine Essstörung, so kann sich das negativ auf die Hirnentwicklung des ungeborenen Kindes auswirken. Wie stark die kindlichen Beeinträchtigungen ausgeprägt sein könnten, liege an der Schwere der Essstörung, teilte die Universität Tübingen am Dienstag mit. Ein Forschungsteam der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Uniklinikums Tübingen sei im Rahmen einer Pilotstudie zu diesem Ergebnis gekommen.
Untersucht wurden Frauen mit Magersucht und Bulimie. Bei der Studie sei ein fetaler Magnetoenzephalograph (fMEG), ein europaweit einzigartiges Gerät, mit dem die Hirnströme von Föten ohne Belastung von Mutter und ungeborenem Kind gemessen werden können, zum Einsatz gekommen. Die Daten zeigten, dass mit zunehmender Schwere der Essstörung die Föten langsamer auf ein Tonsignal reagierten. Eine kurze Reaktionszeit weise auf eine reifere Hirnfunktionalität hin.
Die Studie ist aktuell in der Fachzeitschrift European Eating Disorder Review publiziert.