Hamburg (epd). In neun von zehn Kitas wird den Kindern regelmäßig vorgelesen, in 74 Prozent sogar mehrmals am Tag. Dabei würden in mehr als der Hälfte der Einrichtungen neben dem klassischen Buch auch Hörbücher und andere digitale Medien genutzt, heißt in der Vorlesestudie 2021, die die Stiftung Lesen, die Deutsche Bahn Stiftung und die Wochenzeitung „Die Zeit“ am Mittwoch in Hamburg vorstellten.
Auch digitale Medien könnten Sprachanregungen vermitteln, sagte Studienleiterin Simone Ehmig von der Stiftung Lesen. Kinder würden dadurch lernen, dass sie Geschichten auf verschiedene Weise erleben können.
Vielen Kindern werde zu Hause nicht oder nur selten vorgelesen, hieß es. Laut Umfrage gehen 41 Prozent der Kitas davon aus, dass den meisten Kindern ihrer Einrichtung kaum vorgelesen wird. Eine der Gründe ist nach übereinstimmender Auffassung, dass in den Familien vor allem Smartphones und andere digitale Medien genutzt werden. Als weitere Gründe werden fehlende Zeit und mangelndes Interesse genannt.
Jährlich untersucht die Studie, wie es um das Vorlesen bestellt ist. Erstmalig ging sie der Vorlesepraxis in den Kindertagesstätten nach. Repräsentativ befragt wurden dazu per Telefon 507 Kita-Fachkräfte. Beim Bundesweiten Vorlesetag setzen jedes Jahr zahlreiche Menschen ein Zeichen für das Vorlesen. 2021 findet er am 19. November unter dem Motto „Freundschaft und Zusammenhalt“ statt.