Berlin, Bonn (epd). Die katholische Kirche in Deutschland will ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten. „Die sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft hat Fahrt aufgenommen. Die Kirche möchte sich hier nach Kräften einbringen“, erklärte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, im Vorwort zu dem am Montag vorgestellten ersten Klima- und Umweltschutzbericht der Bischofskonferenz.
Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) fügte in ihrem schriftlichen Grußwort hinzu: „Es ist ein wichtiges gesellschaftspolitisches Signal, wenn sich die Deutsche Bischofskonferenz jetzt mit einem eigenen Klima- und Umweltschutzbericht zu Wort meldet.“ Die katholischen Diözesen, Orden, Verbände und Laienorganisationen seien Akteure, die vor Ort mit Klimaschutzkonzepten für mehr Nachhaltigkeit sorgen.
Die Arbeitshilfe „Unser Einsatz für die Zukunft der Schöpfung“ soll Auskunft darüber geben, wie die katholische Kirche in Deutschland Nachhaltigkeit fördert und zu einem sozial-ökologischen Wandel beiträgt. Der Bericht erläutert das Engagement in den Handlungsbereichen Liturgie und Verkündigung, Bildung, Gebäudemanagement, Mobilität und nachhaltiges Wirtschaften. Darüber hinaus werden die Aktivitäten in Bistümern und katholischen Organisationen wie dem Caritasverband, der Deutschen Ordensobernkonferenz, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und weltkirchlichen Hilfswerken dargestellt.
Laut dem Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer, Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, gibt es ein starkes Bewusstsein in der Kirche für die Bedrohung der Schöpfung und um die Notwendigkeit zu Handeln. Der Münsteraner Weihbischof Rolf Lohmann mahnte, die katholische Kirche dürfe nicht nur Forderungen stellen, sondern müsse eigene Ansprüche auch umsetzen. Lohmann ist in der Bischofskonferenz für Klima- und Umweltfragen zuständig.
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, ehemaliger Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Bischofskonferenz, bezeichnete den Bericht als Selbstvergewisserung: „Er zeigt uns, wo wir stehen.“ Die Bekämpfung des Klimawandels in all seinen Facetten ist Overbeck zufolge die aktuell größte gesellschaftliche Herausforderung. „Sie ist somit auch für die katholische Kirche eine Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen - die Zeit drängt.“