Bremen (epd). Verbraucherschützer befürchten aufgrund der stark steigenden Strom- und Gaspreise im kommenden Jahr mehr Strom- und Gassperren. „Spätestens wenn die höheren Preise in neue Abschlagszahlungen einfließen, werden wir in die Problematik kommen“, sagte Gerrit Cegielka von der Verbraucherzentrale in Bremen dem Evangelischen Pressedienst (epd) und führte aus: „Dann potenziert es sich.“ Die Verbraucherzentrale engagiert sich am „Runden Tisch“ gegen Energie- und Wassersperren im Land Bremen.
Trotz der massiv steigenden Energiepreise sei mit Blick auf Sperren „noch nicht wirklich etwas aufgelaufen“, beschrieb Cegielka die aktuelle Situation. Die Energiebudget-Beratungen der Verbraucherzentrale für Bremen und Bremerhaven seien aber bereits von etwa 160 im gesamten Jahr 2019 auf mehr als 300 bis Mitte des laufenden Jahres gestiegen.
Durch die Arbeit des Runden Tisches sei die Zahl der Energie- und Wassersperren in den zurückliegenden Jahren deutlich zurückgegangen, bilanzierte Cegielka. „Das ist ein leistungsfähiges Netzwerk mit einem eingespielten Verfahren“, betonte er und warb dafür, bei Problemen nicht den Kopf in den Sand zu stecken: „Wichtig ist, dass man aktiv wird, auf den Vertragspartner zugeht - im Zweifel schon bei der ersten Mahnung.“
Um in Notfällen ein Hin und Her zwischen unterschiedlichen Behörden zu vermeiden, hat der Runde Tisch in Bremen eine Informationskampagne gestartet, die unter dem Schlagwort „Zappenduster“ mehrsprachig in Broschüren, im Internet (https://sos-stromsperre.de) und über eine Hotline (0800/8765430) Hilfen anbietet. Die Verbraucherzentrale beteiligt sich mit der für die Betroffenen kostenlosen Energiebudget-Beratung.