Berlin (epd). Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat die Pläne von SPD, Grünen und FDP, den Mindestlohn auf zwölf Euro zu erhöhen, scharf kritisiert. Dass die Mindestlohnkommission ausgehebelt werden soll, sei ein schwerer Eingriff in die Tarifautonomie, sagte Dulger am Freitag in Berlin.
Aus dem zuvor veröffentlichten Papier über die Ergebnisse der Sondierung zwischen den drei Parteien geht hervor, dass der Mindestlohn von derzeit 9,60 Euro pro Stunde in einem einmaligen Schritt auf 12 Euro erhöht werden soll. Danach soll die Mindestlohnkommission für künftige Anpassungen zuständig bleiben.
Dulger sagte, für die Firmen wäre ein Mindestlohn von zwölf Euro „brandgefährlich“. Eine Lohnuntergrenze in der Höhe würde in mehr als 190 Tarifverträge eingreifen und über 570 tariflich ausgehandelte Lohngruppen überflüssig machen. „Eine derartige Mindestlohngrenze würde eine enorme Lohnspirale nach oben erzeugen und somit den Arbeitsmarkt für Geringqualifizierte unheimlich erschweren“, sagte der Arbeitgeberpräsident.