Potsdam (epd). Das Oberlinhaus in Potsdam hat den geplanten Beginn des Prozesses wegen des tödlichen Gewaltverbrechens an vier schwerstbehinderten Bewohnerinnen und Bewohnern begrüßt. „Es ist gut, wenn gründlich recherchiert worden ist, und es ist gut, dass der Termin jetzt feststeht“, sagte der theologische Vorstand des evangelischen Sozialunternehmens, Matthias Fichtmüller, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Potsdam: „Ich habe volles Vertrauen in die Justiz und bin mir absolut sicher, dass Ermittlungsbehörden und Gericht ihre Arbeit gut machen.“
Der Prozess am Landgericht Potsdam soll nach Gerichtsangaben am 26. Oktober beginnen, rund sechs Monate nach der Tat vom 28. April. Vorgesehen sind zehn Verhandlungstage bis zum 9. Dezember. Eine langjährige Mitarbeiterin muss sich in dem Prozess unter anderem wegen Mordes verantworten. Ihr wird vorgeworfen, im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit vier Menschen getötet und ein weiteres Opfer schwer verletzt zu haben.
„Wir haben uns im vergangenen halben Jahr auf die Begleitung der Bewohnerinnen und Bewohner und Mitarbeitenden konzentriert und werden das auch in Zukunft machen“, sagte Fichtmüller: „Wir werden den Prozess nicht in der ersten Reihe mitverfolgen, wir haben andere Aufgaben.“ Er sei überzeugt, „dass die Justiz diesen Prozess auch angemessen zu Ende bringen“ werde. Das Oberlinhaus mit rund 2.000 Beschäftigten ist Träger unter anderem von Einrichtungen der Behindertenhilfe.