Genf (epd). Ein UN-Ausschuss hat erstmals die Verantwortlichkeit von Staaten für schädliche Auswirkungen des Klimawandels auf Kinderrechte anerkannt. Ein Staat könne für Konsequenzen der Erderwärmung innerhalb und außerhalb seines Territoriums zur Rechenschaft gezogen werden, entschied das Kinderrechtskomitee laut einer UN-Mitteilung vom Montag in Genf.
Das Komitee reagierte damit auf eine Petition, die 16 Kinder 2019 gegen Argentinien, Brasilien, Deutschland, Frankreich und die Türkei eingereicht hatten. Die Kinder argumentierten, dass diese fünf Staaten durch den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen ihre Rechte auf Leben, Gesundheit und Kultur nicht geschützt hätten. Die Kinder stammten aus zwölf Staaten.
Die fünf Staaten hätten schon über lange Zeit die Gase ausgestoßen und damit zum Entstehen von Hitzewellen, Feuersbrünsten, Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen beigetragen. Ob und wie diese Länder nun zur Rechenschaft gezogen werden könnten, ließ das Komitee mit 18 Experten zunächst offen. Der Ausschuss prüft, wie Vertragsstaaten die Kinderrechtskonvention umsetzten.