Rom (epd). Papst Franziskus hat am Sonntag die zu einem zweijährigen Prozess ausgebaute katholische Weltsynode mit einer feierlichen Messe eröffnet. „Wir dürfen unsere Herzen nicht schalldicht machen, wir dürfen uns nicht hinter unseren Gewissheiten verbarrikadieren“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt in seiner Predigt im römischen Petersdom. Die anwesenden Bischöfe, Kardinäle, Ordensleute und Laien forderte er zu gegenseitigem Zuhören auf. Dabei dürften sie keine Eile haben, denn „Jesus schaute nicht auf die Uhr, er hatte keine Eile, die Begegnung zu beenden“, fügte Franziskus hinzu.
Er selbst müsse sich gemeinsam mit Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien fragen, ob sie bereit seien, sich auf das „Abenteuer des Weges“ einzulassen. Sie dürften nicht aus Angst vor Unbekanntem in die Ausrede flüchten, etwas sei nicht nötig.
Der synodale Weg sei eine „langsame, vielleicht mühsame Übung“ betonte Franziskus. Alle Beteiligten müssten dabei „künstliche und oberflächliche Antworten vermeiden“. Gleichzeitig warnte er vor klerikalem und höfischem Geist. Vor dem Hintergrund von Erwartungen, die katholische Kirche werde demokratische Entscheidungsprozesse einführen betonte er, die Synode dürfe nicht als Parlament verstanden werden.
Die Bischofssynode war ursprünglich für Herbst 2022 geplant. Franziskus erweiterte sie zu einem zweijährigen Prozess, in dem zunächst auf Ebene der Diözesen weltweit Themen gesammelt werden sollen. Die Vollversammlung der Bischofsynode wird im Oktober 2023 im Vatikan zusammenkommen und zum Abschluss des Prozesses Empfehlungen für den Papst verabschieden. Das Ziel des zweijährigen Prozesses hatte das Generalsekretariat der Bischofssynode vor wenigen Wochen mit dem Vorbereitungsdokument unter dem Titel „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ formuliert.