Frankfurt a.M. (epd). Eine Mehrheit von katholischen Bischöfen, Klerikern und Laien hat einem Reformvorschlag zugestimmt, Gläubige in die Bestellung von Bischöfen einzubeziehen. Auf der zweiten Synodalversammlung des katholischen Reformprozesses Synodaler Weg in Frankfurt am Main stimmte am Samstagnachmittag eine qualifizierte Mehrheit für die Handlungsempfehlung. Ein genaues Abstimmungsergebnis konnte wegen einer elektronischen Störung nicht übermittelt werden.
Die Versammlung stimmte in erster Lesung für den Vorschlag, einfachen Gläubigen ein Mitentscheidungsrecht bei der Erstellung der Kandidatenlisten und ein Anhörungsrecht vor der Wahl aus der Kandidatenliste zu gewähren. Beide Rechte könnten nach der Auffassung von Kirchenrechtlern durch eine freiwillige Selbstbindung in den Diözesen verwirklicht werden. Das Recht, Bischöfe zu ernennen, liegt beim Papst.
Eine endgültige Abstimmung über die Reform findet erst zu einem späteren Zeitpunkt statt. Damit der Vorschlag final angenommen werden kann, ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Delegierten, darunter eine eigene Zwei-Drittel-Mehrheit der Bischöfe, nötig.
Der Synodale Weg ist ein von der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken verabredete Reformdialog, um der katholischen Kirche aus der Missbrauchskrise zu helfen. Auf der zweiten Synodalversammlung, der 230 Delegierte angehören, wurden von Donnerstag bis Samstag mehr als ein Dutzend konkrete Reformvorschläge in erster Lesung diskutiert. Darunter auch ein grundlegender Text, der die Demokratisierung kirchlicher Strukturen fordert.