Merseburg (epd). Mit einem Festumzug haben am Freitag in Merseburg im südlichen Sachsen-Anhalt die dreitägigen Feierlichkeiten zum Jubiläum der Domweihe vor 1.000 Jahren begonnen. Angeführt von Darstellern des Kaiserpaares Heinrich II. (973 oder 978-1024) und Kunigunde setzten sich Hunderte historisch kostümierte Teilnehmer vom Markplatz zum Dom in Bewegung.
Als erster Höhepunkt des Festwochenendes wurde eine neue Glocke für das nun neunteilige Domgeläut geweiht - ein Ereignis, das es in Merseburg zuletzt 1538 gegeben hatte. Die 900 Kilogramm schwere Glocke war im Juni im Sächsischen Metallwerk Freiberg gegossen worden. Der 50.000 Euro teure Guss trägt als Glockenzier die Schrift „Friede sei ihr erst Geläute“, den Schlussvers aus Schillers „Lied von der Glocke“.
Am anschließenden Festgottesdienst nahm auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) teil. Am Samstag werden die Bischöfe Friedrich Kramer (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, EKM) und Gerhard Feige (Bistum Magdeburg) zu einem Pilgergottesdienst erwartet. Der Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius gilt als eine der bedeutendsten Kathedralen Deutschlands. Er war am 1. Oktober 1021 nach sechsjähriger Bauzeit geweiht worden.