Kiel (epd). Ein signalrotes autonomes Mini-Segelboot kreuzt derzeit im tropischen Atlantik, um Informationen zur Kohlendioxid-Konzentration an der Meeresoberfläche zu sammeln. Die segelnde Drohne ist im Auftrag des europäischen Projekts „Saildrone“ unter Leitung des Kieler Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung erstmals im Einsatz, um die Ozeanbeobachtung im tropischen Atlantik zu verbessern, wie das Geomar am Freitag mitteilte. Anhand der Daten ließen sich auch zukünftige Veränderungen abschätzen und der Ozean besser schützen und nachhaltig nutzen.
Startpunkt für die wissenschaftliche Mission waren den Angaben zufolge die Kapverdischen Inseln vor Westafrika. Von dort werde das Gerät online nach Süden über den Äquator hinaus und anschließend Richtung Brasilien gesteuert. Unterwegs erfasse es vier Monate lang mit hochpräzisen Sensoren den Kohlendioxid-Gehalt an der Meeresoberfläche und speise seine Informationen in ein Datennetz ein.
Das Boot ist sieben Meter lang und lässt sich vom Wind antreiben, wie es hieß. Es versorgt seine Elektronik für Messungen und Navigation über Solarpanele. Dabei kann es Spitzengeschwindigkeiten von fünf bis sechs Knoten erreichen.