Merseburg (epd). In Merseburg beginnen am Freitag die Feierlichkeiten zur Weihe des Doms vor 1.000 Jahren. Dazu sind bis Sonntag unter anderem ein Festumzug, die Weihe einer Glocke, ein ökumenischer und ein Pilgergottesdienst sowie zwei Festkonzerte geplant. Zudem könnten die Originale der in der Regel unter Verschluss gehaltenen „Merseburger Zaubersprüche“ besichtigt werden. Dabei handelt es sich um vermutlich aus dem 10. Jahrhundert stammende und in althochdeutscher Sprache festgehaltene Formeln zur Befreiung Gefangener und der Linderung von Verrenkungen bei Pferden.
Im Rahmen des Festumzugs am Freitag erfolgt die Weihe der im Juni im Sächsischen Metallwerk Freiberg gegossenen Glocke - ein Ereignis, das es in Merseburg zuletzt 1538 gegeben habe. Im Anschluss sei ein Festgottesdienst vorgesehen, dem eine „Lange Nacht der Kirchen“ folgen soll. Dabei werde die Westseite des Doms mit einer Lichtinstallation in Szene gesetzt.
Am Samstag werden die Bischöfe Friedrich Kramer (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, EKM) und Gerhard Feige (Bistum Magdeburg), zu einem Pilgergottesdienst erwartet. Am Abend will Domorganist Michael Schönheit unter dem Motto „Klänge aus 1.000 Jahren“ musikalisch durch die Geschichte des Gotteshauses führen. Zum Abschluss des Weihefestes steht am 3. Oktober die Aufführung von Georg Friedrich Händels „Messias“ auf dem Programm.
Der Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius gilt als eine der bedeutendsten Kathedralen Deutschlands. Er war am 1. Oktober 1021 nach sechsjähriger Bauzeit in Anwesenheit des Kaiserpaares Heinrich II. und Kunigunde geweiht worden.