Hannover, Berlin (epd). Mit Blick auf den Klimawandel fordert die Berliner Verkehrsforscherin Meike Jipp ein Umdenken bei der individuellen Mobilität. „Eigentlich müssten wir uns so bewegen, dass wir umwelt- und klimafreundlicher unterwegs sind. Das heißt, mehr Fahrrad, mehr Bus und Bahn und weniger Auto“, sagte die Direktorin des Instituts für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Samstag). „Durch die Corona-Pandemie erleben wir gerade das Gegenteil: Alle geteilten Verkehrsmittel werden gemieden.“
Befragungen hätten ergeben, dass sich diese Routinen verfestigten. Wer durch Corona mehr Auto fahre, werde dies wahrscheinlich auch künftig tun. „Das bedeutet für den Klimaschutz, dass wir ein weitaus dickeres Brett bohren müssen als bisher“, erläuterte die Psychologin. Zwar befürworteten viele Menschen eine Verkehrswende, doch änderten sie nicht automatisch ihr Verhalten.
Dies müsse sich ändern und klimaschädliches Handlungen bestraft werden, sagte sie. Beispielsweise durch viel höhere Parkgebühren, reduzierten Parkraum oder auch eine andere Besteuerung. Zugleich müsse ein Netz von alternativen Mobilitätsangeboten geschaffen werden, forderte die Wissenschaftlerin.