Berlin (epd). Mehr als zehntausend Menschen haben sich in Berlin am globalen Klimastreik von „Fridays for Future“ beteiligt. Zwei Tage vor der Bundestagswahl forderten sie bei der Demonstration durch das Berliner Regierungsviertel am Freitag von Politik und Parteien, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten und den Ausstieg aus der Kohle schneller als bislang geplant bereits bis 2030 umzusetzen. „Leere Worte“ müssten endlich in „konkrete Taten“ umgesetzt werden, um die Zukunft der kommenden Generationen zu schützen, hieß es.
Angeführt wurde der Protest von der „Fridays for Future“-Gründerin und schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg und der deutschen Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Die Polizei sprach nach ersten Schätzungen von mehr als 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Der Aufzug startet am Platz der Republik zwischen Reichstagsgebäude und Kanzleramt und führt unter anderem über die Straße Unter den Linden, Friedrichstraße und Reinhardtstraße zurück zur Reichstagswiese. Unterstützt wurden die Klimaproteste von mehr als 200 Organisationen, darunter auch von den Kirchen. Das Motto lautet #AlleFürsKlima. Bundesweit waren Aktionen an mehr als 470 Orten geplant.
Die Klimabewegung will nach eigenen Worten mit dem bundesweiten und globalen Klimastreik zwei Tage vor der Bundestagswahl den Druck auf die Parteien erhöhen, die Klimakrise ernst zu nehmen. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz twitterte, er sei dankbar für das Engagement von „Fridays for Future“. Die Aktivisten entgegneten, „wir wollen die gute Stimmung ja nicht zerstören - aber wir bestreiken heute Deine Regierung, Olaf“.