Herrnhut (epd). Die umfangreiche Restaurierung des Herrnhuter Kirchensaals kommt voran. Die Bauarbeiten werden zum 300-jährigen Stadtjubiläum Herrnhuts im kommenden Jahr weitgehend abgeschlossen sein, wie die evangelische Brüdergemeine am Mittwoch im ostsächsischen Herrnhut mitteilte. Bereits rekonstruiert sei die Empore, auf die beim Wiederaufbau in den 1950er Jahren aus Kostengründen verzichtet worden war. Auf der sogenannten Schwesternempore saßen früher die Frauen der Gemeinde.
Geplant sind auch die Sanierung der Gebäudeseitenflügel und die Modernisierung der Orgel. Die Gesamtkosten belaufen sich auf mehr als vier Millionen Euro. Die Evangelische Brüder-Unität Herrnhuter Brüdergemeine ist eine evangelische Freikirche mit Gemeinden weltweit.
Gegründet wurde sie 1722 durch mährische Glaubensflüchtlinge in der sächsischen Oberlausitz auf dem Gut des Grafen Zinzendorf. Bekannt ist sie heute auch durch den Herrnhuter Stern. 2022 wird auch die Gründung der Brüdergemeine vor 300 Jahren gefeiert.
Der Kirchensaal der Brüdergemeine wurde 1756/57 errichtet. Er dient heute auch als Versammlungsraum. Die Rekonstruktion des Saals in seiner ursprünglichen Gestalt werde dazu beitragen, das besondere kulturhistorische Erbe der Stadt zur Geltung zu bringen und zugleich einen Ort der Kultur und Begegnung im Dreiländereck Deutschland- Polen - Tschechien zu stärken, hieß es.