Fulda (epd). Der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr empfiehlt, bei der Bundestagswahl am 26. September der AfD keine Stimme zu geben. „Ich fordere dazu auf, die Stimme einer Partei zu geben, die gegen Antisemitismus eintritt“, sagte der Vorsitzende der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch in Fulda. „Die Erklärungen der beiden Rabbinerkonferenzen in Deutschland unterstütze ich voll und ganz.“
Die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland und andere jüdische Verbände hatten appelliert, „die AfD aus dem Bundestag zu verbannen“. In dieser Partei würden „Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit ihren Nährboden finden“. Der Bischof räumte bei dem Pressegespräch auf der Herbstvollversammlung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ein, dass die beiden großen Kirchen eine solche Wahlempfehlung vermieden hätten.
In dem gemeinsamen Aufruf der Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Beteiligung an der Bundestagswahl heißt es ohne Nennung einer Partei: „Populistischer Stimmungsmache und hetzerischer Rede muss klar und unmissverständlich entgegengetreten werden. Gegenüber extremistischem Gedankengut sind rote Linien zu ziehen.“