Kiel (epd). Laut einer neuen Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) wird die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Afrika in den offiziellen Daten erheblich unterschätzt. Die Meldelücke sei im Vergleich zu anderen Weltregionen besonders groß, teilte das IfW am Mittwoch mit. Ursache seien geringe Test- und Überwachungskapazitäten in vielen Ländern. Gleichwohl sei die Sterblichkeitsrate in Afrika relativ niedrig, weil die Bevölkerung vergleichsweise jung ist. Die Corona-Pandemie beeinträchtige die Wirtschaft in Afrika erheblich und dürfte auch längerfristig der wirtschaftlichen Entwicklung des Kontinents schaden.
Wirtschaftlich besonders stark von der Pandemie betroffen sind laut IfW Länder, in denen Dienstleistungen, Tourismus und internationaler Handel hohe Bedeutung haben. Ölexportierende Länder wie Algerien, Angola oder Nigeria profitierten dagegen von den deutlich gestiegenen Rohstoffpreisen. Afrika dürfte das Vorkrisenniveau gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf erst 2023 erreichen, viele Länder sogar erst 2025.