Rom (epd). Papst Franziskus hat seinen Gegnern extremistische Haltungen vorgeworfen. „Ich bin am Leben, obwohl einige mir den Tod wünschen“, sagte er der italienischen Jesuitenzeitschrift „Civiltà Cattolica“ vom Dienstag zufolge bei einem Treffen mit Mitgliedern des Ordens bei seiner jüngsten Slowakei-Reise. Einige Prälaten hätten sich sogar getroffen, um ein Konklave vorzubereiten, erklärte er demnach bei der Begegnung in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Diese hätten den Angaben über seinen Gesundheitszustand keinen Glauben geschenkt, sagte er unter Anspielung auf seinen länger als geplant verlaufenen Krankenhausaufenthalt vom vergangenen Juli nach einer Darm-OP.
Bei Auslandsreisen trifft der Papst gewöhnlich Mitglieder des Jesuitenordens, dem er selbst angehört. Auszüge daraus veröffentlicht regelmäßig die Zeitschrift „Civiltà Cattolica“, die vom Papst-Vertrauen Antonio Spadaro geleitet wird.
Vor dem Hintergrund scharfer Kritik konservativer Kirchenkreise an seiner Amtsführung und seiner Person beklagte Franziskus den Angaben zufolge eine rückwärts gewandte Ideologie in der Kirche und mangelnde Dialogbereitschaft. Die Berichterstattung eines großen katholischen Fernsehsenders, der anhaltende Kritik an ihm übt, bezeichnete Franziskus als „Werk des Teufels“, ohne den Sender namentlich zu nennen. Er selbst verdiene möglicherweise als Sünder Kritik und Beleidigungen, nicht aber die Kirche.
In diesem Zusammenhang verteidigte der Papst die jüngsten Einschränkungen für die alte lateinische Messe. Jungen Priestern, die ihren Bischof um Erlaubnis bitten, sie Latein lernen zu dürfen, um in diesem Ritus Gottesdienste feiern zu dürfen, empfahl er mit den Worten eines Kardinals, Spanisch und Vietnamesisch zu lernen, um mit Gläubigen aus diesen Sprachregionen kommunizieren zu können.