Potsdam (epd). Für einen erfolgreichen Ausbau der Windenergie sollten Experten zufolge die Menschen vor Ort stärker einbezogen werden. Damit die Energiewende als Gemeinschaftswerk besser gelingen könne, sei eine breite Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die Windenergie-Planung wichtig, teilte das Potsdamer IASS-Institut für Nachhaltigkeitsforschung am Montag unter Berufung auf seinen neuen „Policy Brief“ mit Empfehlungen an die Politik mit. Die Menschen müssten bei der Gestaltung ihres Lebensumfeldes mitreden können und auch die Möglichkeit haben, finanziell und als Gemeinde insgesamt zu profitieren.
„Durch eine Ausweitung der Beteiligungs- und Teilhabemöglichkeiten können die Menschen die Energiewende zu ihrer eigenen Sache machen“, betonte das IASS: „Dabei ist es wichtig, die unterschiedlich gelagerten Gründe für Ablehnung, fehlende Beteiligung und Teilhabe zu verstehen und zielgruppengerecht zu adressieren.“ Um den steigenden Strombedarf zu decken und die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, sei ein beschleunigter Ausbau der Windenergie notwendig.
Dafür sollte die Energiewende in den Kommunen zum Thema gemacht werden, hieß es. Konflikte beim Ausbau von Windenergie entstünden unter anderem dann, wenn die Menschen vor Ort ein Projekt als Eingriff von außen wahrnehmen. Planungs- und Beteiligungsprozesse sollten durch neutrale Fachleute unterstützt werden, erklärte das Institut. Die finanzielle Teilhabe am Windkraftausbau müsse zudem sozial gerechter gestaltet werden. Bislang hätten nicht alle Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit, finanziell an den Windenergieprojekten teilzuhaben.