Berlin (epd). Rund drei Wochen nach dem Start eines Hungerstreiks von Klimaaktivsten in Berlin ist am Samstag eine weitere Teilnehmerin zusammengebrochen und ins Krankenhaus gebracht worden. Die 19-Jährige wurde mit einem Krankenwagen in die Charité gebracht, wie es auf der Internetseite der Aktivistinnen und Aktivisten hieß. Bereits am Dienstag war ein 27-jähriger Hungerstreikender kollabiert. Inzwischen hat er die Klinik wieder verlassen und setzt den Hungerstreik fort.
Die Gruppe von sechs jungen Menschen im Alter von 18 bis 27 Jahren hatte am 30. August den Hungerstreik aufgenommen. Sie wollen so lange keine Nahrung zu sich nehmen, bis die Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) sowie Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Grüne) sich zu einem „ehrlichen“ und öffentlichen Gespräch mit ihnen bereiterklären.
Die Gruppe hat dafür einen Termin wenige Tage vor der Bundestagswahl vorgeschlagen: Donnerstag, den 23. September um 19 Uhr. Die sichtbar ausgezehrten Aktivistinnen und Aktivisten haben in einem Park am Spreebogen in der Nähe des Bundeskanzleramts ihr Protestcamp aufgeschlagen.
Nach Angaben der Grünen-Pressestelle hatten Baerbock, Scholz und Laschet in der vergangenen Woche den Streikenden eine gemeinsame Botschaft übermitteln lassen. Demnach wären alle drei, „einzeln, persönlich und nicht öffentlich - nach der Wahl“ zu einem Gespräch bereit. „Die Voraussetzung dafür ist, dass Sie Ihre Protestaktion in dieser Form beenden“, heißt es in der Botschaft weiter: „Sie bringen sich selbst damit in Gefahr und motivieren womöglich auch andere junge Menschen zum Nachahmen.“
Den Streikenden reicht dies aber nicht aus. Sie bestehen weiterhin auf ein öffentliches Gespräch noch vor der Bundestagswahl.