Berlin (epd). Mehrere Tausend Abtreibungsgegner und -befürworter werden am Samstag zu Demonstrationen in Berlin erwartet. Während der Bundesverband Lebensrecht zu seinem traditionellen „Marsch für das Leben“ aufruft, zu dem laut Polizei 8.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen angemeldet wurden, plant das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung fast zeitgleich eine Demonstration gegen die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Erwartet würden dazu rund 2.000 Menschen. Beide Veranstaltungen starten gegen Mittag am Brandenburger Tor.
Bereits für Freitagabend hatte das queer-feministische Bündnis „What the fuck?“ zu Protestaktionen gegen den „Marsch für das Leben“ aufgerufen. Diese sollten am Samstag fortgesetzt werden, unter anderem mit einer Kundgebung vor dem Berliner Hauptbahnhof.
Der Bundesverband Lebensrecht warb für den diesjährigen „Marsch für das Leben“ unter anderem mit Slogans wie „Wir lieben Mütter!“, „Wir lieben Inklusion!“ und „Wir lieben das Leben!“. Im Zentrum seiner Forderungen stehen der Schutz des ungeborenen Lebens und „das Lebensrecht aller Menschen von der Zeugung bis zum Tod“. Die Veranstaltung soll am Samstag um 17.30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst abschließen.
Verbandsvorsitzende Alexandra Linder erklärte zur Demonstration am Samstag, auch im neuen Bundestag stünden die Themen Abtreibung, das Werbeverbot für Abtreibung, der assistierte Suizid und die Reproduktionsmedizin zur Debatte. Die erste Demonstration der Lebensschützer stand den Angaben zufolge 2002 unter dem Motto „1.000 Kreuze für das Leben“.