Rom (epd). Papst Franziskus hat zum Abschluss seines Slowakei-Besuchs vor einer rein gewohnheitsmäßigen Religiosität gewarnt. „Glaube lässt sich nicht auf einen Zuckerguss reduzieren, der das Leben versüßt“, sagte er am Mittwoch bei einer Messe unter freiem Himmel in Sastin. Christen müssten der Versuchung eines statischen Glaubens widerstehen, der sich mit Ritualen und alten Traditionen begnüge.
Beim Abschlussgottesdienst bekräftigte das katholische Kirchenoberhaupt seine in den vergangenen Tagen geäußerte Forderung nach Integration von Minderheiten und Solidarität in Situationen, in denen „oft persönlicher und kollektiver Egoismus vorherrschen“. An der Messe in dem nördlich der Hauptstadt Bratislava gelegenen Wallfahrtsort nahmen nach Angaben des offiziellen Internetportals „Vaticannews“ 60.000 Gläubige teil.
Bei seinem seit Sonntagabend andauernden Besuch hatte der Papst die Slowakei zu einem entschiedeneren Kampf gegen Korruption aufgerufen. Bei Begegnungen mit Juden und Roma verurteilte er Antisemitismus und Ausgrenzung von Minderheiten.