Berlin (epd). Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer befürchtet, dass der Fachkräftemangel den Klimaschutz ausbremsen könnte. „Wir brauchen mehr qualifizierte Fachkräfte, damit der Klimaschutz nicht letztlich daran scheitert, dass diejenigen fehlen, die ihn umsetzen“, sagte der Chef des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Man müsse kein Prophet sein, um vorauszusehen, „dass wir all die zusätzlichen Vorhaben besonders im Klima- und Umweltschutz mit dem jetzigen Stamm an Beschäftigten wohl kaum hinbekommen werden“.
Wollseifer forderte die Politik auf, die berufliche Bildung deutlich stärker in den Fokus zu nehmen. Bisher hätten „alle Parteien noch nicht ausreichend auf dem Schirm, dass sie bei der beruflichen Bildung - auch finanziell - deutlich stärker einsteigen müssen, wenn ihre Pläne und Vorhaben beim Klimaschutz gelingen sollen“.
Laut dem Verbandspräsidenten konnten schon vor der Pandemie geschätzt rund 250.000 Stellen nicht besetzt werden, weil die Betriebe keine geeigneten qualifizierten Fachkräfte finden konnten. „Die Corona-Pandemie hat an dem hohen Bedarf an Fachkräften nichts geändert - im Gegenteil.“