Hannover (epd). Die Betreiber kulturtouristisch bedeutender Burgen, Schlösser und Gärten in Deutschland sehen sich angesichts von Corona-Krise und Klimawandel vor existenziellen Herausforderungen. „Teilhabe am kulturellen Erbe ist ein Menschenrecht, daher ist der Erhalt dieses Erbes eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betonte der Vorsitzende des Vereins „Schlösser und Gärten und Deutschland“, Michael Hörrmann, am Donnerstag in Hannover.
Die Pandemie habe bis heute große Besuchereinbrüche zur Folge. Zudem habe die Trockenheit der vergangenen Jahre viele Gärten und Parks nachhaltig geschädigt, sagte Hörrmann nach der Jahrestagung des Vereins in den Herrenhäuser Gärten. Der Staat solle den Betreibern und Besitzern historischer Monumente nicht unnötige Lasten aufbürden. Denkmäler sollten etwa von Auflagen zur energetischen Sanierung befreit werden, mahnte der Vereinsvorsitzende auch mit Blick auf Gesetzesinitiativen des europäischen „Green Deal“.
Die Tagungsteilnehmer waren sich einig, dass die Betreiber und Besitzer künftig neue Zielgruppen ansprechen müssten, etwa indem sie Natur- und Kulturtourismus miteinander verbänden. Auch der Tourismus mit Fahrrad und der Wohnmobil sei ein Trend, von dem Schlösser und Gärten profitieren könnten. Der Verein versteht sich als Interessevertretung und Netzwerk von Betreibern der größten Besuchermonumente in Deutschland. Dazu zählen etwa die Klosterkammer Hannover, die Herrenhäuser Gärten in Hannover, die Kaiserpfalz in Goslar und der Bürgerpark in Bremen.