Berlin (epd). Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat vor den Beratungen der Gesundheitsminister der Länder für eine einheitliche Linie bei den Quarantäneregeln in den Schulen geworben. Angesichts der großen Diskussionsbreite sei dies wichtig, sagte sie am Montag im Deutschlandfunk. Trotzdem sollten aber den Gesundheitsämtern Spielräume gelassen werden für den Einzelfall. „Das ist auch wichtig“, sagte die Ministerin. Eine 14-tägige Quarantäne-Pflicht sei oft zu lang.
Die Gesundheitsminister der Länder wollen am Montag über Quarantäne-Maßnahmen im Fall von Corona-Infektionen an Schulen beraten. Bislang gibt es dazu in den Ländern unterschiedliche Vorgaben.
Der Föderalismus grundsätzlich habe die Möglichkeit, auf einzelne Situationen viel besser einzugehen als „wenn man grundsätzlich alles gleich macht“, sagte Karliczek. „Aber wichtig ist natürlich schon, dass wir die Akzeptanz in dieser schwierigen Situation jetzt noch eine Weile erhalten und dafür brauchen wir, glaube ich schon, eine einheitliche, grundsätzliche Linie.“
Auch Kinder könnten unter Landzeitfolgen von Corona, Long Covid, leiden, sagte die Bundesforschungsministerin. „Die Kinder haben lange Rücksicht auf die Älteren genommen. Jetzt, finde ich, sollten wir auch die Solidarität den jungen Kindern, die wir noch nicht impfen, zeigen.“ Nun müsse die Gesellschaft Rücksicht nehmen. Masken und Lüften in den Schulklassen seien gute Beiträge - neben der Quarantänepflicht für infizierte Kinder - um für eine sichere Umgebung zu sorgen, sagte Karliczek.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist zuletzt abermals gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt sie jetzt bei 84,3.