Berlin (epd). Knapp 100 Menschen haben am Freitag in Berlin an die Opfer der sogenannten Euthanasie-Morde im Nationalsozialismus erinnert. Die von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas organisierte barrierefreie und in leichter Sprache gehaltene Veranstaltung fand am historischen Ort der Planungszentrale der Nazis für die „Aktion T4“ statt. Seit 2014 erinnert an dem Platz neben der Philharmonie ein Mahnmal an die Ermordung Zehntausender Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten sowie „rassisch“ und sozial unerwünschter Menschen.
Mit einem auf den 1. September 1939, den Tag des deutschen Angriffs auf Polen, zurückdatierten Schreiben veranlasste Hitler ab Januar 1940 die Ermordung von mehr als 70.000 Menschen unter anderem mit psychischer Erkrankung oder Behinderung. Diese unter dem Kürzel „T4“ bekanntgewordene Aktion - benannt nach der Adresse der Planungszentrale in der Tiergartenstraße 4 - fand bis August 1941 in sechs verschiedenen Gasmordanstalten statt: Brandenburg an der Havel, Pirna-Sonnenstein in Sachsen, Bernburg in Sachsen-Anhalt, Hadamar in Hessen, Grafeneck in Baden-Württemberg und Hartheim in Österreich.