Verbraucherzentrale: Informationen auf Lebensmitteln oft irreführend

Verbraucherzentrale: Informationen auf Lebensmitteln oft irreführend

Essen (epd). Verbraucherschützer kritisieren irreführende Informationen auf Lebensmitteln. Die Politik müsse bessere Kennzeichnungsregeln einführen, die „für mehr Klarheit und Wahrheit auf Lebensmitteletiketten und in der Werbung sorgen“, sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband, Klaus Müller, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Am meisten empört die Konsumenten demnach, wenn mehr hochwertige Zutaten versprochen werden als in den Produkten enthalten sind, „überzogene Gesundheitsversprechen gemacht werden oder Regionalität vorgegaukelt wird“.

Bei dem von der Verbraucherzentrale betriebenen Internetportal „www.lebensmittelklarheit.de“ seien in den vergangenen zehn Jahren 12.000 Verbraucherbeschwerden eingegangen. 220 Mal hätten die Verbraucherschützer aufgrund einer Beschwerde über Produkte Hersteller abgemahnt und in 40 Fällen auch verklagt - in 70 Prozent der Fälle erfolgreich. Rund ein Drittel der Anbieter verbessere die Kennzeichnung aber schon, wenn eine Beschwerde auf dem Internetportal eingehe.

Müller forderte weiterhin eine klare Kennzeichnung der Lebensmittel, „die nichts beschönigen darf“. Eine ausgewogene Ernährung werde durch den „Nutri-Score“ auf den Verpackungen „nachweislich gefördert“, so der Verbraucherschützer. Er müsse deshalb europaweit verbindlich eingeführt werden.