Berlin (epd). Der AWO-Bundesverband kritisiert, dass der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl für viele Menschen nicht barrierefrei ist. Es sei bedauerlich, dass die Bundeszentrale für politische Bildung den Wahl-O-Maten einmal mehr nicht in leichter Sprache veröffentlicht, erklärte Brigitte Döcker, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes, am Donnerstag in Berlin zum Start des Online-Tools. „Dadurch wird eine Chance auf Inklusion vertan und erneut eine unnötige Barriere verursacht, die viele Menschen von politischen Informationen ausschließt“. Die AWO fordert daher, dass der Wahl-O-Mat künftig standardmäßig zu Bundestags- und Landtagswahlen auch in leichter Sprache veröffentlicht wird.
Die Bundestagswahl 2021 sei eine historische Wahl. Erstmalig dürften mehr als 84.000 Menschen mit Behinderungen und Menschen mit psychischen Erkrankungen wählen, die bis 2019 vom aktiven und passiven Wahlrecht ausgeschlossen waren. „Wahlen sind wichtig, denn Politik betrifft uns alle. Wer wählt, kann Politik mitbestimmen“, sagte Döcker.
Mit Hilfe des Wahl-O-Maten sollen Wähler und Wählerinnen herausfinden können, welche Parteien den eigenen Interessen am nächsten stehen. Das Internetangebot gibt es seit 2002. Zur Bundestagswahl 2017 nutzten es nach Angaben der Bundeszentrale 15,7 Millionen Menschen.
Die AWO gehört nach eigenen Angaben zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 312.000 Mitgliedern, mehr als 82.000 ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern sowie rund 237.000 hauptamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeitern getragen.