Berlin (epd). Die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) fühlt sich über Hygiene und Sauberkeit von Restaurants und lebensmittelverarbeitenden Betrieben schlecht informiert. 88 Prozent würden es begrüßen, wenn die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen online oder an den Eingangstüren der Betriebe veröffentlicht würden, ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv).
Laut vzbv entdecken Lebensmittelkontrolleure in Restaurants, Bäckereien oder anderen lebensmittelverarbeitenden Betrieben immer wieder unappetitliche und gesundheitsgefährdende Missstände wie Salmonellen, Schimmel oder Mäusekot. Bislang bekämen die Verbraucherinnen und Verbraucher davon in der Regel nichts mit. Die Ergebnisse der Lebensmittelkontrolleure müssten nicht automatisch veröffentlicht werden, kritisierte vzbv-Vorstand Klaus Müller.
Verbraucher wollten wissen, wie es um die Sauberkeit in ihrem Lieblingsrestaurant oder dem Imbiss um die Ecke steht. Mehr Transparenz sorge für Vertrauen und führe zu mehr Sauberkeit und Hygiene, wie die Erfahrungen in anderen Ländern zeigten. „Das Thema muss deshalb auf die Agenda der nächsten Bundesregierung“, forderte Müller.
Der Verband kritisiert, dass die Behörden häufig nicht hinreichend ausgestattet sind. Im Schnitt falle in Deutschland daher jede dritte Lebensmittelkontrolle aus. Schwarze Schafe blieben zu lange unentdeckt, vorbildliche Betriebe bekämen keine öffentliche Anerkennung. Für die im Juni durchgeführte Umfrage wurden demnach 1.009 Menschen befragt.
