Oldenburg (epd). Nach dem Impfskandal im niedersächsischen Landkreis Friesland hat die Polizei am Donnerstagmorgen das betroffene Impfzentrum in Schortens-Roffhausen durchsucht. Auch Räumlichkeiten der Kreisverbände Jeverland und Varel-Friesische Wehde des Deutschen Roten Kreuzes wurden durchsucht, wie die Polizeidirektion Oldenburg mitteilte. Die kürzlich eingesetzte „Ermittlungsgruppe Vakzin“ werde im Laufe des Tages weitere Details bekanntgeben.
Einer examinierten Krankenschwester wird vorgeworfen, im April in mindestens sechs Fällen im Impfzentrum Schortens-Roffhausen Impfstoff gegen eine Kochsalzlösung ausgetauscht zu haben. Als Grund gab sie laut Polizei an, dass ihr eine Ampulle mit dem Vakzin zerbrochen sei. Weil die Frau zuvor in sozialen Medien einige impfkritische Chats verbreitet hatte, schließen die Ermittler nicht mehr aus, dass sie auch schon vorher lediglich eine Kochsalzlösung auf die Spritzen aufgezogen haben könnte. Darum müssen mehr als 10.000 Menschen nachgeimpft werden.